Unsere Gesellschaft wird zunehmend vielfältiger, beinahe jede:r vierte Bürger:in in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass Personen mit Migrationsgeschichte den Umgang mit gesundheitsrelevanten Informationen als besonders schwierig erleben. Die Gesundheitskompetenz beschreibt, wie gut oder leicht gesundheitsbezogene Informationen gefunden, verstanden, bewertet und umgesetzt werden können; sei es im Bereich der Versorgung und Therapie, der Prävention oder der Gesundheitsförderung.
Eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz kann dazu führen, dass das Gesundheitssystem nicht optimal genutzt werden kann und somit Fehl-, Unter- oder Überversorgungen entstehen. Auch risikoreiches Gesundheitsverhalten ist abhängig vom Ausmaß der individuellen Gesundheitskompetenz. Bislang war die Datenlage zu den möglichen Ursachen und Konsequenzen verringerter Gesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland jedoch unzureichend.
Ziel des Projektes der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Uni Bielefeld war es, vertiefende Erkenntnisse zur Gesundheitskompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund zu erhalten, um eine Grundlage für die Entwicklung zielgruppenspezifischer Interventionen zu schaffen.