Auszeichnung für Spitzenforschung: Volker Lauschke erhält ERC Consolidator Grant für Erforschung der Fettleber
Prof. Dr. Volker M. Lauschke wurde mit dem renommierten ERC Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats ausgezeichnet. Die Förderung unterstützt seine wegweisende Forschung zur nicht-alkoholischen Fettleber – einer Erkrankung, die häufig im Zusammenhang mit metabolischen Störungen wie Diabetes oder Übergewicht auftritt.
Stuttgart, 19. Dezember 2024 – Eine nicht-alkoholische Fettleber ist eine der häufigsten Lebererkrankungen. Sie betrifft rund sechs Prozent der Allgemeinbevölkerung und bis zu 50 Prozent der Menschen mit Fettleibigkeit. Derzeit gibt es nur ein neues zugelassenes Medikament, das allerdings lediglich bei einem Drittel der Patient:innen wirksam ist.
Vor diesem Hintergrund erforscht Volker Lauschke mit seinem Projekt „3D MASH: Scalable Target Identification for Metabolic Liver Disease“ die metabolische Dysfunktion-assoziierte Steatohepatitis (MASH), besser bekannt als nicht-alkoholische Fettleber. Dafür hat er nun einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats in Höhe von 1,95 Millionen Euro erhalten.
„Unser Ziel ist es, die komplexen Mechanismen zu entschlüsseln, wie Gewebe, beispielsweise Fett oder Muskeln, mit der Leber interagieren und welche Signale dabei eine Rolle spielen“, erklärt Prof. Volker M. Lauschke, Stellvertretender Leiter des Dr. Margarete Fischer-Bosch Instituts für Klinische Pharmakologie (IKP) am Bosch Health Campus und Professor am Department für Physiologie und Pharmakologie des Karolinska Instituts. „Unsere Forschungen führen nicht nur zu neuem biologischem Wissen über MASH, sondern können auch potenzielle therapeutische Ansätze für diese weit verbreitete und bislang schwer behandelbare Erkrankung hervorbringen.“
Innovativer Forschungsansatz: Direkter Einsatz von Patientengewebe
Der innovative Ansatz ist hierbei die Nachstellung der Kommunikation von Zellen aus Gewebeproben von Patient:innen mit MASH und gesunden Kontrollpersonen mittels sogenannten Organ-on-a-Chip Modellen. Dieses Verfahren ermöglicht eine genaue Untersuchung, über welche Substanzen die Gewebe miteinander kommunizieren und trägt dazu bei, Ergebnisse schneller und präziser auf den Menschen übertragen zu können.
„Die ERC Consolidator Grants werden an herausragende Forschende vergeben, die bereits exzellente wissenschaftliche Leistungen auf ihrem Fachgebiet gezeigt haben. Mit der Auszeichnung erhält Volker Lauschke eine bedeutende Unterstützung für die nächsten Schritte in seiner innovativen Forschung“, sagt Prof. Dr. Matthias Schwab, Leiter des IKP, der kürzlich vom internationalen Clarivate-Ranking, wie bereits in den vergangenen Jahren, als Highly Cited Researcher ausgewiesen wurde.
Darüber hinaus kann die entwickelte Methode auch im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen angewendet werden, bei denen die Kommunikation mit gesunden Geweben eine wichtige Rolle spielt und dies Auswirkungen auf das Ansprechen einer Therapie, aber auch Nebenwirkungen haben kann.