Interview
Es braucht mehr akademisch qualifizierte Fachkräfte in Gesundheitsberufen
In Deutschland gibt es zu wenige akademisch ausgebildete Fachkräfte im Gesundheitswesen. Schon vor zehn Jahren forderte der Wissenschaftsrat eine Akademisierungsquote von zehn bis zwanzig Prozent. Doch was hat sich seither getan?
Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Professorin für Pflege- und Hebammenwissenschaften an der Hochschule Osnabrück
Die von der Robert Bosch Stiftung geförderte Studie „Hochschulische Qualifikationen für das Gesundheitssystem – Update“ (HQGplus-Studie) untersucht erstmals die Situation von akademisch ausgebildetem Gesundheitsfachpersonal in Deutschland. Friederike zu Sayn-Wittgenstein, Professorin für Pflege- und Hebammenwissenschaften an der Hochschule Osnabrück, hat die Studie mit erarbeitet. Ihrer Ansicht nach braucht das deutsche Gesundheitssystem dringend zusätzliche akademisch ausgebildete Fachkräfte. Denn es wird in den kommenden Jahren nicht nur mehr ältere Menschen geben, sondern auch Patient:innen mit immer komplexere Krankheitsbildern, chronischen Leiden und Pflegebedarf. Zudem zeichnet sich eine Verlagerung von Therapie und Diagnostik in den ambulanten Sektor ab. Was aber tut sich an den Hochschulen? Auf Bachelorebene erkennt zu Sayn-Wittgenstein bereits eine positive Entwicklung der Studienangebote. Der Ausbau patientennaher Studiengänge auf Masterniveau stocke jedoch. Mehr dazu im Interview mit ihr.