PORT Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung
Wir fördern Pioniere, die für Deutschland innovative, umfassende und exzellente Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung in einer Region umsetzen.
Unsere Gesundheitsversorgung ist mehr denn je in Bewegung. Ihre zukunftsfähige Gestaltung hat sich bei anhaltendem Kostendruck mit verschiedenen Megatrends auseinanderzusetzen:
Die Zahl der Gesundheitsfachkräfte sinkt, vor allem in strukturschwachen Regionen. Die Zahl der älteren Menschen steigt. Chronische und Mehrfacherkrankungen nehmen zu. Auch unser Wissen ist gewachsen und damit die Erwartungen an eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung. Prävention und Gesundheitsförderung sind anerkannt in ihrem Einfluss auf den Gesundheitszustand. Neue technische Möglichkeiten (eHealth) stehen zur Verfügung.
Die Rolle der Patienten ist zunehmend geprägt von Eigenaktivität und Partnerschaftlichkeit. Therapeutische und unterstützende Verfahren erlangen auch außerhalb der Krankenhäuser wachsende Komplexität und werden von unterschiedlichen Berufsgruppen in der Gesundheitsversorgung angeboten. Langfristige Ansätze und die berufsgruppenübergreifende Kooperation werden immer notwendiger, um für und mit den Patienten tragbare Lösungen auch für lange Krankheitsverläufe zu finden und umzusetzen. Der Reformdruck steigt.
In einer Zeit, in der finanzieller und personeller Ressourcenmangel in der Gesundheitsversorgung häufig die Lösungen steuert, wollen wir mit unserer Förderung dazu beitragen, dass die Gesundheitsversorgung dennoch qualitativ weiterentwickelt wird und dafür neue Maßstäbe setzen.
Mit dem Programm PORT - Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung fördern wir die Einführung und (Weiter-)Entwicklung von lokalen, inhaltlich umfassenden und exzellenten Gesundheitszentren in Deutschland, die die Primär- und Langzeitversorgung in einer Region abdecken können.
Die PORT-Gesundheitszentren
2017 hat die Robert Bosch Stiftung mit der Förderung von bundesweit elf Initiativen begonnen, die sich auf den Weg gemacht haben, an ihren lokalen Bedarfen angepasste Gesundheitszentren zu etablieren. Der Bosch Health Campus setzt dieses Engagement fort. Die Zentren sollen die umfassende Grundversorgung der Bevölkerung in einer Region oder in einem Stadtteil gewährleisten und eine besser koordinierte und kontinuierliche Versorgung insbesondere von chronisch kranken Menschen ermöglichen.
Das Programm wird ergänzend zur Förderung durch flankierende Maßnahmen begleitet. So bieten Vernetzungstreffen einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch zwischen den Projekten. Wissenschaftler und Fachexperten erstellen Begleitforschung und Evaluationen. Im Zuge unserer politischen Verbindungsarbeit leisten wir auch einen Beitrag zu den notwendigen Anpassungen der rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen für Primärversorgungszentren.
Dazu kommt auch der Blick ins Ausland und das Lernen von guten Beispielen in anderen Ländern. Internationale Studienreisen beispielsweise bieten Gesundheitsfachkräften und
-politik die Möglichkeit, innovative Versorgungsmodelle und -strukturen kennenzulernen und sich mit Expert:innen vor Ort auszutauschen. Reiseeindrücke von den drei Studienreisen im Zeitraum 2018-2020 finden Sie hier, einen Überblick über vorbildliche Primärversorgungszentren in Schweden, Spanien, Brasilien und Slowenien gibt unsere Publikationsreihe weiter untenstehend.