PORT Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung
Wir fördern Pioniere, die für Deutschland innovative, umfassende und exzellente Gesundheitszentren zur Primär- und Langzeitversorgung in einer Region umsetzen.
2017 hat die Robert Bosch Stiftung begonnen, mit dem Programm PORT bundesweit elf Initiativen zu fördern, um lokale Gesundheitszentren zu etablieren. Die Förderung hat der Bosch Health Campus als Tochtereinrichtung der Stiftung inzwischen übernommen. Die Zentren sind angetreten, eine umfassende Grundversorgung der Bevölkerung in verschiedenen Regionen zu gewährleisten und eine bessere Versorgung von chronisch kranken Menschen aus einer Hand zu ermöglichen. Lernen Sie die Standorte näher kennen und gewinnen Sie Einblicke in die geförderten Initiativen: Berlin-Neukölln, Büsum, Hohenstein, Willingen-Diemelsee, Brüggen, Dachau, Darmstadt-Dieburg, Hamburg-Veddel, Kassel, Märkische Höhe und Hülben.
In Berlin gibt es viele Ärzt:innen. Aber nicht überall. Die Sozialräume Rollbergsiedlung und Flughafenstraße im Stadtteil Neukölln haben einen hohen Anteil an Menschen mit einer Migrationsgeschichte, Diskriminierungserfahrung, prekären Wohn- und Arbeitsbedingungen sowie Armut. Ärzt:innen und passende Angebote zur Gesundheitsversorgung sind jedoch Mangelware. Genau hier hat das Gesundheitskollektiv Berlin e.V. (GeKo) ein PORT-Zentrum errichtet, in dem zusätzlich zur medizinischen Versorgung auch die sozialen Lebenswelten der Menschen berücksichtigt werden.
Im Berliner Bezirk Neukölln ist der Bedarf an einer umfassenden gesundheitlichen Versorgung groß. Deshalb engagiert sich hier das Gesundheitskollektiv Berlin, ein multiprofessionelles Netzwerk aus Fachkräften vor allem des Gesundheits- und Sozialwesens.
Hoch im Norden möchte die Gemeinde Büsum mit ihrem PORT-Projekt ein Gesundheitsnetz auswerfen, das für die Bewohner und Gäste vor Ort eine umfassende Versorgung vorsieht – von Prävention und Gesundheitsförderung bis hin zur Pflegebetreuung.
Als PORT-Initiative möchte die Gemeinde in den kommenden Jahren ihr Gesundheitswesen weiter nachhaltig verbessern. Dafür erweitert sie das Gebäude und schafft Schulungsräume.
Vielleicht ist es gerade die Abgeschiedenheit von Hohenstein hoch oben auf der Schwäbischen Alb, die dafür sorgt, dass die Gemeinde gerne Dinge selber in die Hand nimmt. Dabei kann sie auf engagierte, aktive Bürger zählen, die sich für ihr PORT Gesundheitszentrum einsetzen.
Nach einer großen Befragung zum Thema Gesundheitsversorgung 2016 war klar, was sich viele Hohensteiner wünschen: gesundheitliches Fachpersonal und eine gesicherte Versorgung in ihrer Nähe.
Die Region um Willingen und Diemelsee im Norden Hessens hat in Sachen Gesundheit bereits einiges zu bieten: Es gibt Ärzte, Pflege- und Therapieeinrichtungen und heilklimatische Bedingungen. Mit ihrem PORT-Zentrum möchten die beiden Gemeinden nun alles sinn- und effektvoll miteinander verbinden und dabei den Menschen in den Mittelpunkt stellen.
Insgesamt ist die Region in Sachen Gesundheitsversorgung gut aufgestellt. Aber im Hinblick auf eine älter werdende Bevölkerung möchten beide Gemeinden ihre Zukunft sichern.
An der Grenze zu den Niederlanden im Kreis Viersen liegt die „Burggemeinde Brüggen“. Die Entfernungen innerhalb der Flächengemeinde mit ihren rund 16.000 Einwohnern sowie die alternde Bevölkerung erfordern neue Ansätze für eine koordinierte und patientenorientierte Versorgung.
Im Landkreis Dachau mit insgesamt rund 150.000 Einwohnern gibt es viele ländliche Gemeinden. In der Großen Kreisstadt selbst leben viele Pendler und junge Familien. Seit rund 20 Jahren setzt der MVZ Verbund Dachau auf kooperative, patientenorientierte Versorgungsmodelle für die Gesundheitsversorgung in der Fläche. Sie werden nun vernetzt.
Im Landkreis Darmstadt-Dieburg leben rund 300.000 Menschen in 23 Kommunen. Der Landkreis betreibt zwei Kliniken und das Zentrum der Medizinischen Versorgung Darmstadt-Dieburg (MVZ) GmbH mit mehreren Standorten. Sie sind zentrale Bausteine des kreiseigenen Versorgungskonzepts 2025.
Vor über 200 Jahren weidete auf den Elbinseln Milchvieh. Vor gut 100 Jahren warteten hier unzählige Auswanderer in riesigen Hallen auf die Überfahrt nach Amerika. Heute nennt die Website der Stadt Hamburg den Stadtteil ein „multikulturelles Dorf in Insellage“. Die Gesundheitsversorgung ist jedoch weniger idyllisch und zeigt deutlichen Handlungsbedarf.
Kassel ist u.a. bekannt für historische Gebäude und Parks sowie alle fünf Jahre für die documenta. Der Stadtteil Rothenditmold aber ist ein sozialer Brennpunkt. Viele Bewohner leben in schwierigen Verhältnissen. Wirkungsvolle Gesundheitsversorgung und -förderung stehen hier vor besonderen Herausforderungen.
Die Verbandsgemeinde Märkische Höhe liegt im Landkreis Märkisch Oderland in Brandenburg. Hier stand im Ortsteil Reichenberg 20 Jahre lang ein ehemaliges Schulgebäude leer. Das ist Geschichte. Mit großem Engagement der Region entsteht hier ein „Lebens- und Gesundheitszentrum“ für Primär- und Langzeitversorgung.