Charité-Projekt erhält ersten Ideas for Impact Award
Im Rahmen der ersten Preisverleihung des Ideas for Impact in Berlin würdigte der Bosch Health Campus mit 100.000 Euro und einem Preisträgerpokal das Charité-Projekt "Stay@Home – Treat@Home". Mit dem Projekt können Pflegebedürftige zu Hause durch modernste Technologien gesundheitlich überwacht und medizinisch versorgt werden und so Krankenhausaufenthalte verringert und das Gesundheitssystem entlastet werden. Neben einem inspirierenden Impulsvortrag von Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und spannenden Einblicken in das Auswahlverfahren der Expert:innenjury, waren die Übergabe des Preises und die emotionalen Dankesreden der beiden Projektverantwortlichen, Prof. Dr. Nils Lahmann und Prof. Dr. Rajan Somasundaram, das Highlight der Veranstaltung.
Stolz präsentieren die beiden Projektverantwortlichen von „Stay@Home – Treat@Home“, Prof. Rajan Somasundaram, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Campus Benjamin Franklin (rechts), und Prof. Nils Lahmann, Klinik für Geriatrie und Altersmedizin der Charité (links), ihren Preisträgerpokal und die dazugehörige Ideas for Impact-Urkunde.
In den Veranstaltungsräumen der Repräsentanz der Robert Bosch Stiftung in Berlin fand Ende Februar die erste Preisverleihung des neuen Gesundheitspreises statt. Nach der herzlichen Begrüßung der mehr als 100 Gäste durch Dr. Bernhard Straub, den Geschäftsführer der Robert Bosch Stiftung, folgte ein inspirierender Impulsvortrag von Prof. Dr. Jutta Allmendinger über die Chancen und Herausforderungen der Gesundheitsversorgung in einer Gesellschaft des längeren Lebens – und warum Prävention der Schlüssel für eine langfristige Gesundheit ist. Sie hob hervor, wie dringend die Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen verbessert werden müssten, um eine hochwertige Versorgung sicherzustellen und dass die Wertschätzung der älteren Gesellschaft ein essentieller Bestandteil eines ganzheitlichen Gesundheitssystems sei – denn jeder von uns würde jeden Tag älter. Die Stärkung des Bildungssystems sieht Allmendinger dabei als weitere Stellschraube, um das Bewusstsein für Gesundheitsthemen zu fördern und präventive Maßnahmen zu unterstützen.
Wie der Auswahlprozess von statten ging und wie sich auch die Arbeit der Jury untereinander gestaltete, berichteten die Fachexpert:innen beim Jurytalk. Die zu Beginn 100 Projekte kürzten die Mitglieder auf eine Shortlist ein, aus der sie dann das Gewinnerprojekt „Stay@Home – Treat@Home“ auswählten. Die Jurymitglieder Professor Dr. Ernst Th. Rietschel, Gründungsdirektor des Berlin Institute of Health, und Geriatrieprofessorin Dr. Christine von Arnim der Universität Göttingen, sehen das große Potenzial des Ideas for Impact vor allem in seiner Sichtbarkeit, die nicht nur dazu beitragen kann, die Gesundheitsversorgung von älteren Menschen zu verbessern, sondern die Altersmedizin im Allgemeinen sichtbarer zu machen.
Für die Gesundheit von Morgen
Damit das Preisträgerprojekt in der Gesellschaft noch bekannter wird und möglichst viele Nachahmerinnen und Nachahmer findet, ist auch eine Unterstützung nach der Preisverleihung wichtig, betonte Dr. Ingrid Wünning Tschol, Leiterin des Robert Bosch Centrums für Innovationen im Gesundheitswesen. Dafür stellt der Bosch Health Campus zusätzliche 80.000 Euro bereit.
„Nicht nur das Gesundheitssystem entwickelt sich künftig anders, sondern auch die Geschwindigkeit der Entwicklung ändert sich – und dem müssen wir uns anpassen, indem wir uns das Trio aus Mensch, Technik und Organisation anschauen. Es geht darum, Synergien zu nutzen. Der Preis bietet eine Chance, Aufbruchsstimmung in einem Sektor zu erzeugen, der mit einer Krise konfrontiert ist“, macht Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Jurymitglied und Geschäftsführer des Bosch Health Campus, deutlich.
Im Anschluss an den Jurytalk hielten Alscher und Arnim die Laudatio. Das Projekt „Stay@Home – Treat@Home“ habe das Potenzial, den Horizont der Gesundheitsversorgung zu erweitern, eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen und die medizinische und therapeutische Begleitung für ältere Menschen zu verbessern. Ein essentieller Punkt sei es, die Selbstständigkeit der Angehörigen zu fördern und die Organisation des Netzwerks aus ambulanter und stationärer Versorgung zu verbessern, um älteren Menschen eine optimale Betreuung zu ermöglichen und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.
Highlight und emotionaler Höhepunkt des Abends war die Übergabe des Preises, bei der ein zuvor produzierter Projektfilm einen lebhaften Einblick in die Arbeit von „Stay@Home – Treat@Home“ gab. Pokal und Urkunde nahmen Prof. Rajan Somasundaram, Ärztlicher Leiter der Zentralen Notaufnahme am Campus Benjamin Franklin, und Prof. Nils Lahmann von der Klinik für Geriatrie und Altersmedizin der Charité euphorisch entgegen. Die beiden Projektverantwortlichen freuten sich sehr über die Auszeichnung und den Preis als Bestätigung ihrer Arbeit und sahen ihn als zusätzlichen Ansporn für ihre Bemühungen um eine bessere Gesundheitsversorgung der Zukunft.
Über den Ideas for Impact
Der Ideas for Impact wurde erstmals 2024 vom Bosch Health Campus im Namen der Robert Bosch Stiftung verliehen mit dem Ziel, wegweisende Versorgungskonzepte und soziale Innovationen sichtbar zu machen, die eine bessere Gesundheit und mehr Lebensqualität versprechen und dabei einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Gesundheitsversorgung insgesamt haben.