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Neues KI-Labor für das Gesundheitswesen

Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft eine wichtige Rolle in Gesundheitsversorgung und Pflege spielen. Damit Start-Ups, Unternehmen und Leistungserbringer neue Anwendungen erproben können, hat in Karlsruhe ein vom Land Baden-Württemberg gefördertes Reallabor eröffnet. Die Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung ist als Projektpartner beteiligt.

Bosch Health Campus | Dezember 2022
Eröffnung Reallabor
FZI

Eröffnung des Reallabors für künstliche Intelligenz in Karlsruhe mit Baden Württembergs Gesundheitsminister Manfred Lucha und dem Roboter Hollie.

Es gibt vielfältige Ideen, wie künstliche Intelligenz medizinisches und pflegerisches Personal entlasten und bei der Diagnose, Therapiewahl und Dokumentation unterstützen kann. Mit dem neu geschaffenen „Reallabor zum Transfer digitaler Gesundheitsanwendungen und KI ins Gesundheitswesen“ (ROUTINE) gibt es nun erstmals in Baden-Württemberg die Möglichkeit, KI-gestützte Methoden in einem sicheren Rahmen zu erproben. Das am FZI Forschungszentrum Informatik in Karlsruhe angesiedelte KI-Labor unterstützt Start-ups und Unternehmen mit technischer Expertise bei der Forschung mit echten Gesundheitsdaten bis hin zu Zulassungsstudien und begleitet sie beim Transfer digitaler Gesundheitsanwendungen ins Gesundheitswesen.

Hürden beim Transfer in die Praxis überwinden

Ein Fokus des Labors liegt darauf, Hürden beim Transfer von der Forschung in die Praxis zu identifizieren und zu überwinden. Dafür kann auf Erkenntnisse aus der Akzeptanzforschung sowie der Translation und Implementierung zurückgegriffen werden. Dabei werden assoziierte Partner aus Patientenvertretungen, Behörden, Krankenkassen und weiteren Einrichtungen in einem partizipativen Prozess eingebunden.

Uns geht es vor allem darum, mithilfe digitaler Daten die Versorgung über Sektorengrenzen hinweg zu verbessern.

Die Robert Bosch Gesellschaft für medizinische Forschung (RBMF), in der die Forschungsaktivitäten des Bosch Health Campus gebündelt sind, gehört zum Projektkonsortium des Labors. „Uns geht es vor allem darum, mithilfe digitaler Daten die Versorgung über Sektorengrenzen hinweg zu verbessern. Das bedeutet beispielsweise, dass Patientinnen und Patienten, die aus der Reha kommen, auch zu Hause weiterhin optimal medizinisch betreut werden können“, erklärt Dr. Helia Schönthaler, Chief Operation Officer der RBMF.

Das Reallabor wird bis Ende 2024 mit rund 2,3 Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg fördert und hat bereits auf Bundes- und EU-Ebene Aufmerksamkeit gewonnen. Dort wird es als Blaupause für andere Bundesländer und Mitgliedsstaaten gesehen. Das Projektkonsortium setzt sich aus führenden Organisationen aus Forschung, Versorgung, Industrie und der Start-up-Szene in Baden-Württemberg zusammen.

Projektbeteiligte aus Forschung und Praxis

Neben der RBMF gehören dazu die Philips GmbH mit ihrer Medizintechnik-Sparte in Böblingen, die Diakonie Baden als einer der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, die Koordinierungsstelle Telemedizin Baden-Württemberg an der Universität Heidelberg, das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut an der Universität Tübingen sowie die Start-ups corvolution GmbH und movisens GmbH, die bereits KI-basierte Algorithmen nutzen und ihre dabei gewonnenen Erfahrungen einbringen können.