Implementierung und Translationshürden

Die KTBW - BDIH begleitet mehrere Projekte bei der Implementierung von Digitalisierungskonzepten und telemedizinischen Ansätzen in die Anwendung und Versorgungsrealität. Dabei unterstützt sie einerseits bestehende Förderprojekte in Baden-Württemberg mit Expertise und Netzwerken, um eine Implementierung innovativer Ansätze auch nach Förderende in die Versorgungsrealität zu erreichen. Andererseits ist sie bei der praktischen Umsetzung von konkreten Modellprojekten, welche aus vorangegangenen Förderprojekten entstanden sind, aktiv beteiligt. 

Ein Selbstmanagementprogramm für Menschen mit chronischer Erkrankung und deren Angehörige oder befreundete Personen. INSEA stellt eine Ergänzung zur medizinischen und therapeutischen Behandlung dar und soll dabei unterstützen, die Lebensqualität bei einer chronischen Krankheit zu verbessern – gestärkt werden die Überzeugung und das Vertrauen der Teilnehmenden, Aufgaben oder schwierige Situationen aktiv bewältigen zu können.

„Rathaussprechstunde“ Enzklösterle

Die sogenannte „Rathaussprechstunde“, die aus dem Forschungsprojekt AMBIGOAL hervorgegangen ist, bietet den Bürger:innen von Enzklösterle, einer Gemeinde ohne niedergelassene Hausärzt:innen, eine kostenlose "Digitale Sprechstunde". Diese Initiative ermöglicht es den Bürger:innen, sich per Video-Sprechstunde medizinisch versorgen zu lassen. Die digitale Sprechstunde im Rathaus von Enzklösterle wird von Ärzt:innen aus der Region betreut, welche die Kosten mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Unterstützendes medizinisches Personal vor Ort führt im Wege der Delegation bestimmte Untersuchungen im Auftrag der Ärzt:innen durch. Die digitale Sprechstunde ermöglicht medizinische Gespräche und Beratung, Rezept- und Überweisungsanfragen, Krankmeldungen sowie die Basisdiagnostik mit telemedizinischen Geräten. Termine können über das Rathaus Enzklösterle gebucht werden.

Sozialraumplattform

Die Idee zur Sozialraumplattform "Gesundheit Aktuell Wildberg" wurde im Projekt AMBIGOAL entwickelt. Dies geschah im Rahmen eines Workshops mit Vertreter:innen und Mitarbeiter:innen der Kommunalverwaltung, des Kreisseniorenrates Calw, des Stadtseniorenrates Wildberg, einem Stadtratsmitglied und Vertretern ortsansässiger sozialer Einrichtungen. Ziel des Workshops war es, die Bedarfe und Anforderungen an eine Digitale Gesundheits- und Vernetzungsplattform für die Stadt Wildberg zu ermitteln und umzusetzen.

Die Plattform bietet eine Vielzahl von Informationen zu lokalen Dienstleistern im Bereich Gesundheitsversorgung sowie aktuelle Hinweise auf Veranstaltungen zu gesundheitsrelevanten Themen. Die Plattform geht jedoch über die bloße Bereitstellung von Informationen hinaus. Sie erweitert die Angebote der Gesundheitsversorgung im Sozialraum von Wildberg, indem sie Informationen und Links zu kostenlosen Onlineangeboten wie Selbsthilfegruppen, Suchtprävention und -beratung, Videosprechstunden und Gesundheitsberatung bereitstellt.

Aktuell wird daran gearbeitet, die Plattform im Sozialraum von Wildberg zu verankern und nachhaltig zu etablieren. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Kommunalverwaltung und anderen kommunalen Akteuren. Eine feste Projektkoordination vor Ort soll sicherstellen, dass die Plattform dauerhaft genutzt und weiterentwickelt wird, um die Gesundheitsversorgung und Vernetzung in der Stadt zu fördern.